Da sind die Elemente, die jedem menschlichen Zwang zu spotten scheinen. Die Erde, die bebt, zerreißt; das Wasser, das im Aufruhr alles überflutet. Da sind die Krankheiten, endlich das schmerzliche Rätsel des Todes. Mit ihren Gewalten steht die Natur wider uns auf, großartig, grausam, unerbittlich, und führt uns unsere Schwächen vor Augen, denen wir uns zu entziehen gedachten.

Die Landschaft ist seit jeher dort, wo der Mensch gestaltend eingreift, von Linien als grafisches System überzogen. Solcherart Linien, die dem Ordnen und Vermessen des Raumes dienen, erfahren in einer Erdarbeit eine künstlerische Interpretation. Durch das Entfernen der Grasnarbe in einer Wiese, das Aufdecken der darunter liegenden Erdschichten und das Wegnehmen von Erde entstehen neue Linien und fügen sich zu einem Ornament von metaphorischer Bedeutung zusammen. Die Überhöhung des Vorgefundenen wird zur Entdeckung eines Geheimnisses. Die Natur wird durch die linearen Eingriffe für einen gewissen Zeitraum gezähmt und einem neuen Formwillen unterworfen. Das Kunstwerk unterliegt aufgrund von Wachstumsprozessen ständiger Veränderung – bis sich die Natur den Raum wieder vollständig zurückgeholt haben wird.